Ein unerwartetes Geschehen gab den Nazis die Gelegenheit, etwas ganz Außergewôhnliches mit den Juden anzufangen: In Paris hatte ein 17-jâhriger Junge einen deutschen Diplomaten erschossen, um die Deportation seiner Eltern zu rächen. Als die deutsche Regierung diese Nachricht am 9ten November erfuhr, organisierte sie ein generelles, angeblich "spontanes" Pogrom.

Während des Pogroms, hauptsächlich von der SA, einer paramilitärischen Nazigruppe, unternommen und später als "Kristall-nacht" bekannt, wurden Hunderte Synagogen durch Brand zerstört, jüdische Geschäfte vandalisiert und mehr als 30 000 jüdische Männer in die drei Konzentrationslager (KZ)verschleppt, bis sie damit einverstanden waren, ihre Häuser und sonstige Guthaben an Naziparteigenossen zu "verkaufen."

Während dieser KZ Einquartierung starben Hunderte in Folge von Quälereien oder "Selbstmord."

Im gleichen Jahr 1938, trafen sich Vertreter aus über dreißig Nationen in Evian, in Frankreich am Genfer See, um die Not der Flüchtlinge zu besprechen und um eine Lösung zu dem Einreisevisummangel zu finden.

Die winzige Dominikanische Republik war das einzige Land, welches Einreisegenehmigungen für Juden zur Verfügung stellte; Amerika blieb wie zuvor so gut wie geschlossen.

Verboten
Germania, November 1938. Nach dem Kirner Gefängnis kam Vater
in das KZ Dachau bei München.