Potato harvest
Becherbach, 1936. Deutsch sein, Kartoffel ernten.

Paula, unser Kindermädchen, wohnte neben der Bürgermeisterei, gegenüber dem Geschäft mit dem Schild "J. Moritz." Ihr Vater diente mit seinem Auto als Ortstaxi, hauptsächlich für die Familie Moritz. Mit Paulas Bruder Adolph (Adi), unserem besten Freund, durften wir bei der Kartoffelernte "helfen." Bei Tagesende wurde ein Feuer mit den vertrockneten Kartoffelpflanzen angezündet, und in der Asche rösteten wir Kartoffeln. So etwas Leckeres gibt es nicht wieder.

Der fünfjährige Ernst, der noch nicht in die Schule ging, war ein unter-nehmungslustiges Bübchen. Jeder im Dorf kannte den kleinen Blonden mit den roten Backen, "em Isidorsch Ludwig sei Bub," der nie ging, sondern nur lief. Die Bauern paßten auf, daß "em Ernst'che" nichts Böses geschehen würde. Er hatte am meisten Spaß, wenn er mit den Tieren "helfen" durfte, und sah sogar zu, als ein Zickelchen auf die Welt kam. Aufgeregt erzählte er das der lieben Oma. Nur eine Regel gab es für ihn. Er mußte im Hause sein, wenn die "Hände" der großen Kirchturmuhr gerade zusammen standen, zum Mittagessen.