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Le Masgelier bei Grand'Bourg (Creuse) Frankreich.
September 1942–April 1943. OSE Kinderheim, Kinder retten!

Als unsere Eltern diese Unterbringungsmöglichkeit für ihre Söhne arrangierten, hatten sie nicht die geringste Ahnung, daß diese wundervolle OSE sich in das "UGIF-Troisième Bureau-Santé" transformiert hatte und daß die Vichy—Antisemiten die UGIF kontrollierten und genau wußten, wo sich jedes Kind befand.

Wir waren, ohne es zu ahnen, in die Fresse des Wolfes gefallen. Sogar die Kinderpfleger der OSE hatten damals keine Ahnung davon.

In diesem alten Schloß—einer "Gentilhommière" auf Französisch—waren über 100 Kinder untergebracht, fast alle aus französischen Lagern, deren Eltern in "den Osten zur Landarbeit" geschickt wurden-ein Nazi-Euphemismus für "vernichtet." Diese Kinder waren aus diesen KZs herausgeschmuggelt worden. Viele waren deutschsprechend, aus Baden und der Pfalz, wo die Nazi-Gauleiter besonders tüchtig waren und dem Österreicher als erste melden konnten, daß sie über "judenreine" Gebiete verfügen würden.

Unser Hausmaskottchen, die geliebte Hündin "Masgeliette," hat unser Elend ein bißchen erträglicher gemacht, aber sie konnte sich natürlich nicht mit jedem Kind genügend befassen.