Ab 1943 gab es ein Finderlohn-system; ein Zwangsarbeiter brachte 100 Frs. und ein Jude 1000 Frs., zu einer Zeit, als ein Pfund Brot offiziell 1,50 Frs. und am schwarzen Markt 9,00 Frs. kostete.

A nun in the night

Es wurde mir durch meinen Lehrer, Monsieur Gounod, bekannt, daß es ein Finderlohnsystem geben würde für die Denunzierung von versteckten Juden.

Er traf mich im Wald mit meinen Ziegen und meinte: "Ich weiß, wer du bist; wenn du nicht deine Aufgaben regelmäßig machst, dann bekomme ich den Finderlohn."

Herrn Gounod konnte ich bestimmt trauen, er meinte es sicher gut, nur war diese Art Erpressung ziemlich extrem.

Eines Abends kam eine Frau ins Haus. Sie sah aus wie eine der Nonnen, die wir an dem Bach getroffen hatten. Sie und unsere eigene alte Hexe brüllten uns an und behaupteten, daß wir nicht "Mauricet" hießen.

Wir haben nicht geweint und mit großer Ruhe nichts zugegeben. Unser Vater, ein Mann von zurückhaltender Art und Würde, wäre auf das Benehmen seiner geliebten Söhnen stolz gewesen.

Endlich brüllte sie, dies wäre nicht das Ende; sie würde bald mit bösen Männern, die mit frechen Buben umzugehen wüßten, zurück kommen.

Die Alte hatte sich im Geiste bestimmt schon mit der Hälfte ihres Finderlohns ein neues Kleid ausgesucht.

Kurz darauf war der Krieg in Südfrankreich zu Ende, und wir konnten wieder frei atmen.