auernd hatten wir Hunger. Nicht nur Hunger, wie man manchmal zwischen den Mahlzeiten hat, sondern so einen richtigen, magenkratzenden Hunger, der bis oben in den Kopf hereingeht und dauernd vorhanden ist, den man nie vergessen kann.
Mit Kälte kann man eventuell zurechtkommen, indem man herumspringt, Stroh in die Klumpen steckt oder in der Nähe der Tiere, die Wärme abgeben, bleibt.
Hunger ist eine ganz andere Sache, weil man damit nichts anfangen kann. Das einzige Gegenmittel ist etwas essen—sofern etwas da ist.
Wir hatten auch ein Schwein, nur war es kein normales, übliches, fettes Schwein, sondern eine Art von Rennschwein, mit langen graziösen Beinen, die bei einem Schwein nicht so passend sind.
Mit Schinken durfte man nicht rechnen.
Dieses Rennschwein bekam auch nicht viel zu essen und hatte selbstverständlich deswegen keinen Speck unter der Haut. Es bekam, was wir an Wurzeln, Kartoffelschalen usw. finden konnten.
Kein Wunder, daß das arme Tier ewig schlechter Laune war und uns am liebsten gebissen hätte.
Einmal haben wir gestohlene Eier im Schweinekessel gekocht. Einmal und nicht wieder! Sie schmeckten furchtbar.
Blackie, unser Hund, fand die Schweinekesseleier erstklassig. Ich selbst fing damals an, rohe Eier einfach herunterzuschlucken.