nser Vater wurde zu dieser früheren Ziegelfabrik, wo noch alles mit rotem Ziegelpuder bedeckt war, geschleppt. Er meinte, daß die dortigen Verhältnisse noch schlimmer waren in mancher Hinsicht als die, die er in Dachau erlebt hatte.
Mitte 1940 wurde zwischen Frankreich und Deutschland ein Waffenstillstand vereinbart; danach wurde Nordfrankreich deutsches Besatzungsgebiet, und der 84 jährige Marschall Pétain wurde Staatschef.
Oktober 1940 schickten die Deutschen ihre Juden aus der Pfalz und Baden plötzlich nach Frankreich, wo sie sofort in gleich-furchtbaren Lagern, in Rivesaltes und Gurs, in der Nähe der Pyreneen interniert wurden. In diesen Lagern waren auch Überlebende der "Internationalen Legionen" und Spanier die im spanischem Bürgerkrieg auf der Seite der gefallenen Republik gegen die Faschisten des Caudillo Francisco Franco vergebens gekämpft hatten.
Nachkriegsrapporte bestätigten, daß diese Lager absolut unorganisiert waren und daß die Gefangenen einfach auf dem Boden auf Stroh schlafen mußten, ohne genügend Essen, Trinkwasser und Aborte.
Viele der älteren Leute konnten unter diesen Umständen und Quälereien nicht überleben und starben in den ersten Wochen.
Jene, die nicht flüchten oder sich kein Visum irgendwohin besorgen konnten, inbegriffen Tausende Spanier, wurden im Herbst 1942 in das Todeslager Auschwitz-Birkenau deportiert.