Mit dem Ende seiner Aufgaben als "Pater Familias"—seine Geschwister waren eines Tages alle verheiratet—entschloß sich Ludwig, auch eine eigene Familie zu gründen und heiratete im Alter von 45 Jahren Fräulein Klara Kaufmann, eine aus dem Rheinland stammende, junge jüdische Dame, die gelernte selbständige Modistin war.

Oma Regina freute sich, daß ihr Erstgeborener auch endlich heiratete, und zwar ganz besonders, weil er ihr eine Schwiegertochter ins Isidorsche Haus brachte, mit der sie sich sofort gut verstand.

Außerdem schenkte sie ihr nach einem Jahr Ehe einen Enkelsohn, den man Israel bar David Zwi, nach Großvater Isidor, und Alfred, nach dem im 1.Weltkrieg gefallenen, viel zu jung aus dem Leben geschiedenen Sohn, nannte.

Mother: Klara Kaufmann Moritz
Klara Kaufmann Moritz

Zwei Jahre später kam ein zweiter Enkelsohn, Ernst, auf die Welt; auf hebräisch hieß er Elieser bar David Zwi, nach dem anderen seligen Großvater benannt, dem frommen Reb. Elieser bar Reb. Kalonymos.

Nach jeder Geburt stellte sich der stolze Vater vor die gegenüberliegende Bürgermeisterei und verkündete in Becherbacher Mundart: "Mah honnen, mah honnen!"